Den Biohof gibt es bereits seit rund 500 Jahren und er liegt in unmittelbarer Nähe zu Graz. Seit 2003 bewirtschaftet die Familie die Flächen biologisch und 2014 wurde auf biologisch-dynamische Landwirtschaft umgestellt. Jetzt steht die Artenvielfalt im Vordergrund: kleine Bäume stehen zwischen großen Streuobstbäumen, Rosen und Kräuter mischen sich unter und bringen Schönheit und Vielfalt in die Plantagen. Ein lieblicher Duft erfüllt von Frühling bis Herbst die Gärten. Köstlich aromatisch schmecken die Äpfel, Quitten, Trauben die Säfte und Weine – am besten wenn sie Saison haben: im Herbst.
Der hof Auf einen blick

Landwirtschaft
Biologisch-dynamisch
Urban
Familienbetrieb

umweltschutz
Verzicht auf Pestizide und Fungizide
Verzicht auf schwere Maschinen
Einsatz für Pflanzenvielfalt

Betriebsgröße
Die Familie
1 Mitarbeiter:in

entfernung
10,2 km vom Gramm
8151 Hitzendorf

verpackung
Mehrweg wo möglich
Hygieneverpackung wo nötig

Unser Hof Birnstingl Gottinger im “weststeirischen Hügelland” schreibt schon 500 Jahre Geschichte, und das sieht man auch: Alte Heiligenfiguren und eine Statue aus der Türkenbelagerung erinnern an längst vergangene Zeiten. Als meine Familie den Hof vor circa 300 Jahren übernahm, begann unsere Familientradition des Wein- und dann Obstanbaus. Mein Urgroßvater Fritz war Botaniker, sehr experimentierfreudig und legte Obstplantagen sowie einen englischen Garten an, und wir boten unser Obst in veredelter Form in unserer Buschenschenke an, eine in der Steiermark typische Form der Gastwirtschaft.
Wir von Das Gramm haben Birgit Birnstingl ein paar Fragen gestellt. In diesem Gespräch geht es vor allem um ihre Rolle als LEBENSmittelproduzent:innen, als Gestalter unserer umweltfreundlichen Zukunft, die Kreativität als Landwirt:in und der Philosophie vom Biohof Birnstingl-Gottinger.
Wo genau ist eure Landwirtschaft?
Unsere Äpfel und Quitten werden am Gedersberg, Gottingerweg 9 angebaut. Das ist südlich von Graz wenn du durch Strassgang/Pirka fährst und dann Richtung Gasthaus Luderbauer abbiegst. Am Standort Södingberg 11 bauen wir hauptsächlich die Trauben für unsere Weinproduktion an.
Was produziert ihr alles?
20 verschiedene Apfelsorten, 4 verschiedene Quittensorten, Säfte werden von all unseren Obstsorten gepresst, Bio-Weine, Marmeladen, Brände und noch einiges mehr.
Was ist dein Lieblingspordukt?
Ganz klar unser Biowein Muskaris
Was gibt es von euch alles im das Gramm?
Unsere Demeter Äpfel und den daraus gepressten Apfelsaft sowie unseren Quittensaft. Und seid heuer unseren Muscaris Bio Wein.
Wie produzierst du?
- Biologisch-dynamischer Familienbetrieb
- Urbane Landwirtschaft
Was ist eure Philosophie?
Mir geht es um strukturelle Änderungen in der Landwirtschaft: weg von Agro-Business, Monokultur, Agrarchemie, internationalen Saatgutkonzernen, fossiler Energie, Bodenverdichtung und Bodenerosion. Hin zu neuen, den Eigenheiten des jeweiligen Standortes angepassten Fruchtfolgen auf den Feldern, hin zu Minimalbodenbearbeitung, hin zu geschlossenen Energiekreisläufen, zu umweltfreundlichen, regenerativer Energieversorgung, hin zur Humuswirtschaft. Hin zu einer größeren Vielfalt an Ackerpflanzen, hin zu einer intensiveren Durchwurzelung des Bodens, die der Erosion vorbeugt und den Boden besser durchlüftet, die Regenwurmaktivität fördert und die mehr Kohlendioxid bindet als Monokulturen. Hin zur systematischen Nutzung von Bäumen, Sträuchern und Energiegehölzen auf Ackerflächen, zum sogenannten „Agroforst“
Was sind die größten Herausforderungen?
In den letzten Jahren sind das hauptsächlich die Auswirkungen des Kimawandels, die wir hier in unseren Obstplantagen schmerzlich spüren – das sind einerseits die extreme Trockenheit und andererseits die Starkregenereignisse mit Hagel. Das stresst die Pflanzen, sodass ihr Wachstum und die Qualität der Früchte leiden bzw. der Hagel kann ganze Ernte zunichte machen.
Wie schützt ihr unsere Umwelt?
Wir als Familie führen einen biologisch-dynamischen Betrieb – daher haben wir uns den Grundsätzen dieser Wirtschaftsweise verschrieben. Das beinhaltet u.a. den Verzicht auf Pestizide und Fungizide zur Schädlingsbekämpfung im Obstbau. Außerdem verzichten wir auf schwere Maschinen die den Boden so stark verdichten das ein Leben darin kaum mehr möglich ist (Stichwort Regenwürmer, etc.).
Was liegt euch als Lebensmittelproduzenten besonders am Herzen?
…
Was sollte jede:r über Landwirtschaft wissen?
Die Landwirtschaft ist ein beinhartes Business. Bestimmt durch den enormen Preisdruck des Handels in der Bio-Sparte wird es zunehmend schwieriger kostendeckend zu wirtschaften – hauptberuflich ist das kaum noch möglich. Hier kann man ansetzten und dem Konsumenten verdeutlichen wie wertvoll eigentlich das Lebensmittel ist das er/sie zu sich nimmt. Wie viel Anstrengungen und Ressourcen es brauchte damit es so wundervoll und ansehnlich im Regal steht. Ich denke wenn einem die Wertigkeit des zB Apfels klar wird, dann ist der Konsument sicher bereit ein bisschen mehr zu zahlen als es der Supermarkt von neben an vorgibt. Und das ist genau was im Das Gramm passiert – der Bezug zu den Lebensmittel wird hergestellt, in dem man erfährt woher es kommt und das man es mit allen Sinnen erfahren kann im Shop.
Wie viele Menschen arbeiten bei euch am Hof mit?
Die Familie und eine weitere Person
Wie werden deine Produkte zu uns nach Graz geliefert?
Wir stellen mit dem Auto zu
Drei Worte, die die Zusammenarbeit mit dem Gramm beschreiben?
fruchtbar, zielstrebig, unkompliziert