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Fazit “Ökomythen”

Fazit “Ökomythen”

UNI-PROJEKT "ÖKOMYTHEN"

Im Wintersemester 2018/19 haben Student*innen des Studiengangs Umweltsystemwissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz zusammen mit Sarah Reindl, der Mitgründerin von das Gramm und das Dekagramm, als Betreuerin diverse Ökomythen ausgearbeitet. Die Themen des Projekts erstrecken sich von Lebensmittelentsorgung in der Biotonne über verschiedene Stromarten und Elektromobilität bis hin zu Bio-Fleisch. Jeder Schwerpunkt wurde in einzelnen Blogeinträgen festgehalten und für unsere Website zur Verfügung gestellt. Am Ende gab es im Zuge der Lehrveranstaltung eine Abschlusspräsentation; die Ergebnisse des Projekts samt der dabei durchgeführten Umfragen dürfen wir hier ebenfalls präsentieren. Die Auswertungen werden in diesem Artikel zusammengefasst. Zur besseren Übersicht wurden die letzten Blogeinträge der einzelnen Student*innen hier gesammelt. Anmerkung: Aufgrund der Leserlichkeit wurden manchmal Sätze am Anfang oder Ende entfernt, die inhaltlich aber keine Relevanz aufweisen.

Abschlusspräsentation

17. Dezember 2018 von Florian Dorfer

In unserer Präsentation haben wir nochmals unseren Ökomythos: “Ökostrom? – Es ist sowieso nicht alles grün, was durch unsere Leitungen fließt!“ und wiederum kurze Zusammenfassungen von genereller nachhaltiger Energieerzeugung vorgestellt. Zusammen mit der Gruppe wurden auch die Fragebögen, welche vor Ort bei dem Geschäft „Das Gramm“ von Teilnehmern/innen ausgefüllt worden sind, ausgewertet und in die Präsentation eingebaut. Dabei bekamen wir sehr erfreuliche Ergebnisse, zum Beispiel wollen mehr als 95% aller Befragten einen nachhaltigen Lebensstil verfolgen und wären bereit, für Ökostrom 4-9 Euro mehr im Monat zu bezahlen. Weiters wurden wie auch zuvor die einzelnen erneuerbaren Energiequellen wie Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie und Geothermie vorgestellt und auf Pro und Kontra untersucht. Außerdem haben wir versucht, über eine Lebenszyklusanalyse der einzelnen Energiequellen Aufschluss über den CO2-Äquivalenten-Ausstoß dieser zu bieten. Fazit unseres Ökomythos ist: Es ist sehr gut, wenn man durch den Bezug von Ökostrom ein Zeichen setzt, denn es ist immer besser, als die konventionellen Energien wie Kernenergie, Erdgas, Erdöl und Kohle zu unterstützen, jedoch sollte man sich auch informieren wie sich der „Stromsee“ zusammensetzt.

Ein Ende naht

17. Dezember 2018 von Theresa Pömmer

Dazu überlegten wir uns, wie wir die Ergebnisse des Semesters so kurz und aussagekräftig wie möglich zusammenfassen könnten. Unsere Aussagen untermauerten wir mit den Auswertungen der Fragebögen. Über die Ergebnisse der Befragungen erfährt ihr mehr im nächsten und letzten Tagebucheintrag. Für unseren Öko-Mythos kamen wir auf folgendes knappes Fazit: Zum Sammeln des Biomülls auf eine Alternative, wie eine wiederverwendbare Schüssel oder ein Papiersackerl zurückgreifen. Sollte für einen dennoch am praktischsten ein Kunststoffsackerl sein, bitte unbedingt getrennt in den Restmüll werfen. Außerdem wurde das Video für die Präsentation im Dekagramm gedreht. Für alle Gruppenmitglieder war es eine spannende und vor allem lustige neue Erfahrung. Jetzt heißt es nur mehr, den Clip zu schneiden um ihn Euch am 24. Jänner präsentieren zu können. Aber so viel vorweg: unbedingt vorbeikommen und ansehen!

Endspurt – Unsere finalen Erkenntnisse

17. Dezember 2018 von Sylvia Retter

Die Woche begann mit den Vorbereitungen für unseren Videodreh und dem Klären der Einzelheiten für diesen. Es mussten Requisiten gebastelt und Schauspieler gefunden werden und was wäre ein Dreh über Elektromobilität ohne ein Elektromobil? Die Organisation gestaltete sich nicht so einfach wie gedacht, aber nach ersten Schwierigkeiten hatten wir am Drehtag dann doch alles zusammen. Es war ein lustiger Vormittag und ich denke, dass wir die Inhalte unserer Präsentation sehr gut und auf eine unterhaltsame Art zusammenfassen konnten. Eigentlich konnten wir im Großen und Ganzen die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos gegenüber fossilbetriebenen Autos bestätigen, jedoch ist diese Umweltfreundlichkeit von gewissen Nebenbedingungen abhängig. Eine davon ist auf jeden Fall die Stromquelle, mit welcher das E-Auto geladen wird. Diese ist in Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern zwar zu relativ hohen Anteil aus umweltfreundlicheren erneuerbaren Energiequellen. Jedoch können auch wir nicht den gesamten Strombedarf aus relativ sauberen Quellen beziehen und müssen Kohle- wie auch Atomstrom zukaufen. Eine weitere Bedingung wäre die Batterie leichter und kleiner zu produzieren, was nicht nur einen positiven Einfluss auf den Ressourcenverbrauch von nicht erneuerbaren Rohstoffen hat. Es würde auch die Reichweite des Autos vermindern und somit würde die Nachfrage der E-Autos sinken, da die Reichweite laut unserer Umfrage für viele Menschen ein wichtiges Kriterium darstellt. Dies ist aber nur ein kleiner Auszug aus unseren Recherchen und wir sind nun motiviert und hoffentlich auch genug vorbereitet, um bei unserer Präsentation unsere Ergebnisse mit den Besuchern des Dekagramms zu teilen.

‍Die Erkenntnis

17. Dezember 2018 von Michael Stenitzer

„Bin i deppat, wenn i Biofleisch kaf?“ So könnte man salopp die Fragestellung im Volksjargon formulieren, die wir in den letzten Monaten bearbeitet haben. Eine äußerst schwierige Frage, oder nicht? Um etwas mehr Klarheit in diesem Gebiet zu erlangen, möchte ich einen kleinen Einblick geben in einige wichtige Punkte, welche wir auch bereits erfolgreich in unserer Endpräsentation besprochen haben. Wenn man Biofleisch kauft, liegt es nahe anzunehmen, dass man durch den Verzicht auf die konventionellen Alternativen, der Erde etwas Gutes tut. „Jein“ – natürlich wird bei der Produktion von Biofleisch auf wichtige Aspekte wie zum Beispiel die Wahl der Futtermittel, die artgerechte Haltung sowie viele andere als positiv einzuordnende Punkte geachtet, jedoch gilt auch zu beachten, dass durch z.B. die längere Lebenszeit eines Bio-Tieres sowie auch der unterschiedlichen Haltung, mehr Ressourcen verbraucht werden können. Betrachtet man den ökologischen Fußabdruck der verschiedenen Fleischsorten und vergleicht Bio mit konventioneller Herstellung, so fällt auf, dass es von Produkt zu Produkt unterschiedlich ist.

Dies bestätigen zahlreiche Studien, die wir uns angesehen haben. In der Studie von Meier et al. (2013) von der ETH Zürich werden 34 Studien verglichen mit dem Ergebnis, dass zwischen biologisch und konventionell hergestellten Lebensmitteln beinahe keine Unterschiede festzustellen sind. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Biologische Landwirtschaft zwar die Praktiken mit den höchsten Umweltauswirkungen vermeidet, jedoch wird der positive Effekt durch die niedrigeren Erträge abgeschwächt. Man muss jedoch beachten, dass wichtige Punkte wie Biodiversität und Bodenerhaltung in diesen Statistiken nicht beachtet werden.

Last but not least…

20. Januar 2019 von Iris Rauter

Zu Beginn war es uns wichtig zu erfahren, was prinzipiell unter Nachhaltigkeit verstanden wird. Neben Stichwörtern wie „fachgerechter Entsorgung“ oder „geringere bzw. gute Ökobilanz“ konnten uns viele auch die genaue Definition, also Ressourcen so zu nützen, dass diese auch für die Bedürfnisse späterer Generationen verfügbar sind, nennen. In diesem Zusammenhang gaben rund 60 % an zu glauben, dass Ökostrom nachhaltig ist. Mehr als die Hälfte unserer Teilnehmer war sich jedoch auch darüber bewusst, dass Ökostromanbieter nicht ausschließlich Grünstrom liefern. Dieser Fakt geht darauf zurück, dass in unseren Stromleitungen natürlich alle Stromquellen zusammenfließen und eine Trennung schlicht nicht möglich ist.
Interessant war der Aspekt, dass, obwohl über 90% der Befragten versuchen, nachhaltig zu leben, davon verhältnismäßig wenige Ökostrom (ca. 35%) beziehen; auch wenn rund 80% die Möglichkeit hätten, den Anbieter selbst zu wählen. Bei dieser Frage erkannten wir zum ersten Mal einen größeren Unterschied zwischen den Befragten vor dem Gramm und jener die wir online erreichten. So war der Anteil der Ökostrombezieher online deutlich niedriger (25 %) als jene die wir persönlich befragten (45 %). Dabei ist jedoch eine mögliche verfälschte Antwort bei persönlichen Befragungen nicht zu vernachlässigen. Grundsätzlich scheint der Preis nicht dafür ausschlaggebend zu sein, dass kein Ökostrom bezogen wird, denn knapp 90 % der Teilnehmer wären bereit mindestens 1 – 4 Euro und ca. 53% sogar 5 – 9 Euro mehr für Grünstrom zu bezahlen. Hauptgründe der Befragten waren eher die für Konsumenten unübersichtlichen Angebote und mangelnden Informationen. Zu guter Letzt möchten wir noch ein Diagramm zeigen, welches klar zeigt, dass die Teilnehmer unserer Umfrage deutlich zwischen konventionellem und erneuerbarem Strom unterscheiden können. Konventionell erzeugter Strom und die damit verbundenen Emissionen wurden fast ausschließlich negativ bewertet.

Meinung zu kompostierbaren Bio-Abfallsackerl

20. Januar 2019 von Kaja Ajster

Um das Wissen und den Stand der Bevölkerung bezüglich des Ökomythos herauszufinden, wurde eine Befragung durchgeführt. Der Umfang der Befragung betrug am Ende insgesamt 125 ausgefüllte Fragenbögen. Davon wurden 80 Stück online ausgefüllt und die anderen 50 verteilten sich auf zwei ausgewählte Geschäfte („Das Dekagramm“ und eine herkömmliche Supermarktkette). Ein interessantes Ergebnis dabei war, dass fast die Hälfte der Befragten den Bioabfall in einer wiederverwendbaren Schüssel sammelt und nur ein Viertel kompostierbare Biokunststoffsackerl verwendet. Aber fast alle Befragten haben kompostierbare Biokunststoffsackerl schon einmal verwendet und von denen (81 Personen) haben sehr viele diese Biokunststoffsackerl in der Bioabfalltonne entsorgt. Wichtig dabei ist aber, dass von den 81 Personen mehr als die Hälfte nicht gewusst hat, dass die kompostierbaren Biokunststoffsackerl in Graz aus dem Bioabfall aussortiert werden muss. Schließlich haben wir unter anderem auch gefragt, ob die Befragten die Papiersackerl der Stadt Graz kennen, nur 24 Personen haben diese gekannt und nur 4 Personen verwenden die Papiersackerl.

Ergebnisse des Fragebogens

20. Januar 2019 von Tina Zenkel

Unsere Befragung fand an verschiedenen öffentlichen Orten in Graz, sowie zwei Autohäusern statt. Insgesamt wurden 67 Fragebögen ausgefüllt. Am häufigsten wurden Personen befragt, die zwischen 20 und 40 Jahren alt waren. Die zweitgrößte Gruppe machen die 41-60 -Jährigen aus. Bei der Fahrleistung gab mehr als die Hälfte der Personen an, bis zu ca. 15.000 km im Jahr zu fahren und ein Drittel fährt mehr als 15.000 km. 10% konnten die Frage nicht beantworten. Fast ein Drittel der Personen verwenden ihr Auto täglich. Jeder Vierte benötigt das Auto nur mehr 0-2 Mal in der Woche. 7,5 % besaßen gar kein Auto. Bei der Frage, ob man sich vorstellen könnte, das eigene Auto (falls vorhanden) durch ein Elektroauto zu ersetzen, gab jeder dritte Befragte an, dass man sich vorstellen könnte ein Elektroauto als Erstwagen zu kaufen. Weitere 25% würden sich ein Elektroauto als Zweitwagen zulegen. Mehr als die Hälfte der Personen wäre prinzipiell also für die Elektromobilität zu begeistern, aus moralischen Gründen. Ökonomisch gesehen wären von 67 Befragten nur 29 Personen bereit, einen Auf- oder Mehrpreis für Elektroautos zu bezahlen als für konventionelle Autos. Die restlichen Personen würden keinen Auf- oder Mehrpreis in Kauf nehmen. Zur Reichweite von den E-Autos gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass ein Auto nicht weiter als 100-250 km fahren kann. Und ca. 30 % schätzen die Reichweite auf 251-400 km.

Obwohl Elektroautos am ehesten das Image ökologisch/alternativ besitzen, sind sich viele Befragte nicht sicher, ob Elektroautos nun umweltfreundlicher sind als fossile Autos. 43% stimmen der Aussage nur teilweise zu. 19% finden, dass Elektroautos nicht umweltfreundlicher sind als fossile Autos. Wobei mehr als jeder Dritte schon glaubt, dass E-Autos nachhaltiger sind als fossile Autos. Hier scheiden sich die Geister.

Auswertung der Fragebögen

20. Januar 2019 von Michael Johann Stenitzer

Bezüglich der Bio-Siegel gaben die meisten Befragten an, dass ihnen Bio-Siegel wichtig sind und sie Einfluss auf die Kaufentscheidung haben. Bezüglich des Wissens über Bio-Siegel und dem Vertrauen in jene waren die Befragten eher geteilter Meinung. Dies zeigt, dass hier mit Sicherheit noch Aufklärungsbedarf besteht. Auf die Frage welche Faktoren die wichtigsten sind beim Kauf von Bio-Produkten, hatte für die meisten die Herkunft die größte Priorität, gefolgt von der Qualität. Das Aussehen und die Inhaltsstoffe finden weniger Beachtung. Preis und welches spezifische Bio-Siegel vorhanden ist, ist für die Befragten eher als mittelmäßig wichtig einzustufen. Die Umfrage ergab weiters, dass vor allem Gemüse, Obst und Eier in Bio Qualität gekauft werden. Besonders bei Eiern gaben viele an, immer auf „Bio“ zu achten. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass in den letzten Jahren, vor allem bei Geflügel, in zahlreichen Berichten auf die teils grausamen Lebensbedingungen in konventionellen Betrieben eingegangen wurde. Interessant war auch der Unterschied zwischen der Online und lokalen Umfrage. So gaben Online die meisten an, dass sie mehr Bio kaufen würden, wenn ihr Einkommen höher wäre, während bei den lokalen Umfragen angegeben wurde, dass mehr gekauft werden würde, wenn die Verfügbarkeit größer wäre.

Kurzvideos der Ergebnisse
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Quelle Titelbild:
Unsplash, Ryan Graybill